Das geheime Netzwerk der »Identitären«
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Analyse zu: Artikel von Maik Baumgärtner, Ann-Katrin Müller, Sven Röbel, Wolf Wiedmann-Schmidt auf spiegel.de |
Die Aufregung um die »Identitären« und ihre Verbindungen zur AfD ist ein Paradebeispiel für die Hysterie, die entsteht, wenn man sich auf die Symptome statt auf die Ursachen konzentriert. Diese Gruppen sind nicht die Wurzel des Problems, sondern das Resultat einer Gesellschaft, die sich weigert, sich mit ihren eigenen tiefsitzenden Ängsten und Vorurteilen auseinanderzusetzen. Anstatt sich in moralischer Empörung zu suhlen, sollte man sich fragen, warum solche Bewegungen überhaupt Anhänger finden.
Die »Identitären« und ihre ideologischen Verwandten sind nicht aus dem Nichts entstanden. Sie sind das Produkt einer Gesellschaft, die sich in einem Zustand der Verwirrung und des Umbruchs befindet. Die Globalisierung, die Migration und der technologische Fortschritt haben die traditionellen Strukturen und Werte, an denen sich viele Menschen orientieren, ins Wanken gebracht. In einer Welt, die zunehmend komplex und unübersichtlich wird, suchen Menschen nach einfachen Antworten und klaren Identitäten. Die »Identitären« bieten genau das: eine vermeintlich klare Abgrenzung zwischen »wir« und »die anderen«, eine Rückkehr zu einer idealisierten Vergangenheit und die Illusion von Kontrolle in einer chaotischen Welt.
Doch anstatt sich mit diesen zugrunde liegenden Ängsten und Unsicherheiten auseinanderzusetzen, neigt die Gesellschaft dazu, die Symptome zu bekämpfen. Die mediale Empörung über die »Identitären« und ihre Verbindungen zur AfD ist ein bequemes Ventil, um sich der eigenen Verantwortung zu entziehen. Es ist einfacher, mit dem Finger auf die »Bösen« zu zeigen, als sich den eigenen Vorurteilen und Ängsten zu stellen. Diese moralische Empörung dient oft mehr der Selbstvergewisserung als der Lösung des Problems.
Die wahre Herausforderung besteht darin, die Ursachen zu verstehen, die Menschen in die Arme solcher Bewegungen treiben. Es geht darum, die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu analysieren, die den Boden für Extremismus bereiten. Es geht darum, die Ängste und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und ihnen echte Alternativen zu bieten. Solange dies nicht geschieht, werden Bewegungen wie die »Identitären« weiterhin Anhänger finden.
Natürlich darf man die Gefahren, die von rechtsextremen Netzwerken ausgehen, nicht verharmlosen. Doch die Fixierung auf diese Gruppen als Hauptbedrohung lenkt von den tieferliegenden Problemen ab. Es ist an der Zeit, die Debatte zu versachlichen und sich auf die Ursachen zu konzentrieren, anstatt sich in moralischer Empörung zu verlieren. Nur so kann eine Gesellschaft entstehen, die wirklich frei und unabhängig ist – frei von Angst, Vorurteilen und der Notwendigkeit, Sündenböcke zu suchen.
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